(Selbst-)Überforderung

Veröffentlicht am 11. Februar 2022 um 23:11

Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.  Matthäus 11,29-30

Was ist Überforderung und wie entsteht Überforderung im Alltag?

Überfordert fühlen wir uns, wenn wir vor Herausforderungen stehen und wir nicht wissen wie wir  diese Herausforderunng meistern sollen. Hier einige Beispiele:

  • Eine Berufliche Situation (die Selbstständigen Tätigkeit läuft nicht wie erhofft)
  • Eine familiere Situation (ein geliebter Mensch stirbt plötzlich)
  • Finanzieller Druck
  • Eine spezielle Tätigkeit

Wenn wir keine Hoffnung haben, dann sind diese Tage die schlimmsten. Wir fühlen uns komplett hilflos, dass dann für Überforderung im Alltag sorgen, wenn viele verschiedene Dinge und Situationen aufeinmal auf uns einprasseln oder wenn es zu schmerzhaften Rückschlägen kommt. Überforderung kann sowohl in kurzfristigen Schüben auftreten, doch es ist auch möglich, sich dauerhaft überfordert in seinem Leben zu fühlen.

Das kann sich durch einige Symptome äußern, wie z.B.

  • nicht mehr klar Denken können
  • Innerliche Unruhe
  • Unzufriedenheit
  • Verzweiflung
  • Reizbarkeit
  • Selbstzweifel
  • Pessimismus

Sind wir in so einer Situation, dann wissen wir oft nicht, was wir als nächstes tun sollen.

Aber woher kommt das?

Es hat eine auswirkung auf Körper und Gehirn. Fühlen wir uns überfordert, steigt der Stresslevel an. Übermäßiger Stress versetzt unsere Körper in den Flucht-oder Kampf-Modus. In diesem Modus fällt es uns schwer, klar zu denken. Das liegt dran, dass die Energie aus den für logisches Denken zuständigen Hirnteil abgzogen wird. Stattdessen wird die Energie den für Reflexen und Instinkten zuständigen Hirnteil zur Verfügung gestellt. Außerdem kann es in gefährlichen Situationen eher hinderlich sein, logisch nachzudenken, was man als nächstes tut- dies kostet nur wertvolle Zeit. Gerade wenn wir von großen Herausforderunegn stehen, benötigen wir unser logisches Denken mehr den je.

Beispiel: Ein Student lernt für seine Drittversuch: Zusätzlich zu dem vielen Lernstoff in einem Fach, das ihm wahrscheinlich sowieso schon schwerfällt , kommt jetzt noch der Druck, die Prüfung unbedingt bestehen zu müssen. Vielen Studenten fällt es in einer solchen Situation schwer, sich auf die wichtigsten Dinge zu konzentrieren und fühlen sich dem entsprechend überfordert.

 

Hier sind einige Tipps, die du anwenden kannst. Fang mit dem für dich am leichtesten Tipp an und wenn der sich in deinem Alltag gefestigt hat nimm dir den nächsten Tipp vor.

 

  1. Gewinne Bewusstheit über die Überforderung

Woran merkst du, dass du dich überfordert fühlst? In welchen Situationen tritt die Überforderung auf?

Hinterfrage die Situauon, denn häufig gibt es irgendwelche Zusammenhänge aus welchen Gründen die Überforderung auftritt. Sobald du die Gründe für die Überforderung herausgefunden hast, kannst du dir Strategien dagegen überlegen und anwenden, so dass die Überforderung im Idealfall erst gar nicht hochkommt. Hast  du vielleicht das Lernen für die Prüfug wieder bis zum letztenMoment aufgeschoben, stehst jetzt unter Zeitdruck und weißt nicht, wie du die Prüfung noch bestehen sollst? In solchem Fall könntest du nächstesmal früher mit dem Lernen anfangen, so dass du erst gar nicht unter Zeitdruck kommst.

 

 2. Iss etwas

Die Willenskraft und unser logisches Denken werden in einem Teil des Gehirn gesteuert, der sehr viel energie benötigt. Diese Energie stellen wir dem Körper durch unsere Nahrung zur verfügung. Steht dem Gehirn nicht genügent Energie zuverfügung (=du hast einen längeren Zeitraum nichts gegessen), schaltet das Gehirn in Energiesparmodus. Dann werden die nicht lebensnotwendige Prozesse zurückgefahren, sodass noch genügent Energie für die überlebens wichtige Prozesse zur verfügung steht. Aus diesem Grund, wenn Überforderung auftritt, frage dich, wann du das letzte Mal etwas gegessen hast. Liegt dies schon einige Stunden zurück, dann iss etwas. Da unser Gehirn Kohlenhydrate am schnellsten verwerten kann, nimm Kohlenhydrate wie Haferflocken, Vollkornprodukte, Obst, Hülsenfrüchte, ... zu dir.

 

 3. Schlafe dich aus

Wie gut schläfst du in den Phasen, in denen du dich überfordert fühlst? Nicht besonders gut oder zu wenig, RICHTIG. Schlaf hat eine große auswirkung auf unsere Selbstdisziplien, da sich unser Gehirn erholt, während wir schlafen. Leiden wir an Schlafmangel, ist unser Gehirn nicht in der Lage, die ihm durch Lebensmittel zur Verfügung gestellte Energie richtig aufzunehmen. Die Folge davon ist ein Energiemangel, welcher unser Gehirn zwingt, die nicht lebensnotwendigen Prozesse zu drosseln, wodurch wiederum unsere Selbstdisziplien und unser logisches Denken nicht mehr richtig funktionieren. Dadurch werden wir anfälliger dafür, von unseren Emotionen mitgerissen zu werden- wie durch die Überforderung. Deshalb achte darauf, dass du jede Nacht ausreichend schläfst (7-8 Stunden). Damit keine Überforderung auftritt. Wenn du möglichkeit hast verlasse die Situation und mach ein kleines Powernap. Lege dich auf dein Bett oder auf das Sofa. Halte in der einen Hand einen Schlüsselbund. Diese Hand steckt etwas über den Bettrand oder Sofarand. Sobald du in die tiefschlafphase gelangst entspannen sich deine Muskeln und der Schlüsselbund fällt dir runter und du bist wieder wach.  Danach wirst du dich besser fühlen.

 

 4. Verlasse die Situation

Fühlst du dich total überfordert, dann verlasse erstmal die Situation, um dich wieder zu fangen. Es bringt dir nichts, dich zu einer bestimmten Sache zu zwingen, wenn es gerade nicht läuft und du nicht weißt was du als nächstes tuen sollst. Gewinnst du Abstand zu einer bestimmten Situation kann es dir helfen wieder klar zu denken. Zudem kommen dir dann neue Ideen.

  • mach einen Spaziergang in der Natur
  • geh durch die Stadt bummeln
  • geh in die Sauna
  • lege dich kurz hin

Fühlst du dich dauerhaft überfordert, kann ein Kurzurlaub wahre wunder wirken.

 

 5. Entspanne dich auf körperliche Ebene

Stress sorgt dafür das sich deine Muskulatur anspannt. Auch das schlecht Gefühl geht immer mit körperlichen Verspannungen einher. Bist du vollkommen entspannt, kannst du dich nicht schlecht fühlen. Fühlst du dich überfordert, nimm fünf tiefe Atemzüge in deinem Bauch und spüre dabei in deinem Körper hinein: An welchen Stellen fühlst du in deinem Körper gerade eine Verspannung? Versuch diese Stellen bewusst zu entspannen. Wenn du dein Körperbewusstsein erhöhst, fällt dir immer wieder in deinem Alltag auf, wo dein Körper verspannt ist. Entspannung bietet dir einen weiter Vorteil: Deine Kreativität wird erhöht. Denn Ideen und Kreativität lassen sich nicht erzwingen.

 

  6. Tu dir etwas Gutes

Befindest du dich gerade in einer Situation die dich überfordert,  tu dir erst recht etwas gutes- mindestens einmal pro Tag. Was kannst du dir heute gönnen? Es muss nicht unbedingt was materielles sein.

  • 15 min Zeit für dich
  • einen spaziergang machen
  • koch dir was gutes und genieße es
  • ein Bad nehmen

In egal welcher Situation du dich gerade befindest, achte darauf dir jeden Tag etwas gutes zu gönnen.

 

  7. Sprich gut mit dir selbst

Wusstest du?, du sprichst jeden Tag mit dir selbst und das die ganze Zeit!

Wie redest du mit dir selbst? Machst du dir Mut oder machst du dich selber runter? An machen Tagen bist du dir selber der größte Feind. Ja du hast richtig gelesen. Den wenn du dir selbst der größte Feind bist hast du starke Selbstzweifel. Dass das nicht gerade förderlich ist, brauch ich dir nicht sagen. Der erste und wichtigste Schritt ist, dass du diese negative Stimme überhaupt merkst. Denn wenn dir eine Sache auffällt kannst du sie überhaupt ändern. Akzeptiere diese Stimme. Was du bekämpfst wird nur stärker werden.  Sieh diese Stimme als einen alten Nörgler an und heiße sie Willkommen, sonald sie wieder auftaucht. Dadurch verliert die Stimme einen Großteil ihrer Macht und irgendwann wirst du in der Lage sein, sie zu verändern. Triff eine Entscheidung: Behandle dich zukünftig liebevoller. Im Allgemeinen haben deine Gedanken einen  viel größere Außwirkung auf dein Leben und dein Wohlbefinden, als dass du es dir jetzt vielleicht vorstellen kannst. Deine Gedanken sind pures schöpferisches Potential, womit du dir zu jedem Zeitpunkt deines Lebens, deine Realität erschaffst.

 

  8.Bewege deinen Körper

Durch die hohe Energie und die viel Bewegung ist es gar nicht möglich, sich schlecht zu fühlen, da unser Körper Glückshormone (Serotonin) ausschüttet. Der Alltag von vielen Menschen spiegelt jedoch genau das Gegenteil: Die meistens Menschen sind Bewegungsfaul und gehen mit niedriger Energie durch den Tag - kein Wunder dass sich diese Menschen schlecht fühlen ... Bis zu einem gewissen Grad kannst du beeinflussen, wie du dich fühlst. Wenn du dich nächste Mal niedergeschlagen und überfordert fühlst, verlasse die Situation (siehe Tipp 4) und bewege deinen Körper. Wichtig ist dabei nur, dass du deinen Körper überdurchschnittlich viel bewegst.

 

  9. Tue aktiv etwas dafür, dass sich deine Situationverändert

Wenn du nichts tust, wird sich auch nichts verändern! Also übernimm die Verantwortung für deine Situation und frage dich, was du tun kannst, um deine Situation zu verändern. Stehst du vor einer Herausforderung erstelle dir ein aktionsbasierten Schritt- für- Schritt Plan. In diesem Plan legst du genau die Schritte fest, die du als nächstes tun willst. Wenn du einen solchen Plan hast, kannst du immer wieder auf diesem Plan zurückzukommen und dich sozusagen an ihm festhalten. Wenn du dich überfordert fühlst, wird die Abarbeitung dieses Plans vermutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen, als es dir lieb ist. Da du gerade an der Situation eh nichts ändern kannst, akzeptiere sie. Entscheidend ist, dass du dich auf deine Ziele zubewegst. Egal wie langsam du gehst, solange du dich dich weiter in die Richtung deiner Ziele bewegst, wirst du irgendwann deine Ziele erreichen.

 

 10. Fokussiere dich auf deine wichtigsten Aufgaben

Wenn ich nur eine Aufgabe erledigen dürfte, um meine Situation zu verändern, welche Aufgabe wäre es? Anschließend arbeite diese Aufgabe konsequent ab. Sobald diese Aufgabe erledigt ist, kannst du dir die Frage nach deiner wichtigsten Aufgabe erneut stellen und diese Aufgabe anschließend bearbeiten. Die Frage kannst du dir immer wieder stellen, auch wenn du nicht überforderst bist. Dadurch wirst du produktiver und wirst mehr schaffen.

 

 11. Umgib dich mit Menschen, die dir gut tun/ Hole dir Hilfe von außen

Nichts im Leben gibt einem so viel Stabilität wie ein tolles Umfeld. Gerade wenn es dir schlecht geht und du dich überfordert fühlst, kann dich dein Umfeld auffangen. So kann es dir viel Druck von dir nehmen, dich mit einem Freund offen über deine Situation zu unterhalten und dich mit ihm austauschen. Habe den Mut, dich den dir nahestehenden Personen offen zu zeigen. Dies bietet dir einen großen Vorteil. Außenstehende Personen können deine Situation objektiver einschätzen, weil sie selbst nicht emotional betroffen sind. So können andere Personen dir helfen, die notwendigen Schritte zu planen und einzuleiten. Falls deine Freunde nicht besonders lösungsorientiert sind, kann dir dabei auch ein Coach helfen. Sofern du dich über einen längeren Zeitraum in deinem Alltag komplett überfordertnfühlst, empfehle ich dir , dir professionelle Hilfe zu suchen. Dafür brauchst du dich zu schämen!

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Kommentare

Maxim
Vor 2 Jahr

Sehr gute Ratschläge und super ausgearbeitet. Danke für deinen Beitrag! :)

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